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DSdS Teil 7 - Spiel des Lebens


 

DSdS Teil 7 – Spiel des Lebens

 

Oft hört man den Spruch „das Leben ist ein Spiel“, doch wir spielen nach unseren eigenen Spielregeln und wir spielen leider eher gegeneinander als miteinander. Mit diesem Artikel möchte ich euch meine Spielregeln für mein Leben und deren Vorzüge erklären.

 

Ich bin gerne ein offenes Buch, spiele also mit offenen Karten und das wird oft ausgenutzt und als schlechte Spielart angesehen. Die Karten, die wir alle auf der Hand halten, stehen für unsere Gefühle, Bedürfnisse, Erwartungen und unsere guten und schlechten Eigenschaften. Im Poker zum Beispiel bin ich nicht besonders gut, weil man mich einfach lesen kann, auch wenn ich meine Karten verdeckt halte. Mein Verhalten widerspiegelt meine Karten, worauf meine Gegenspieler entsprechend reagieren können. Auf diese Weise kann ich im Pokern nur verlieren. Doch im Leben? Im Leben ist es ähnlich und doch ist es ein anderes Spiel. Es kommt zwar auch nicht auf die Karten an, die man in der Hand hält, sondern auf die Art und Weise wie man spielt, doch schlussendlich geht es dabei um viel mehr als nur um Geld.

 

KA – König Ass oder Keine Ahnung?

Legen wir unsere Karten des Lebens auf den Tisch, so verhalten sich unsere Mitmenschen dem entsprechend und können ihre Karten gegen uns verwenden. Wir werden verletzt und wagen es schlimmstenfalls mit der Zeit nicht mehr, unsere Karten zu zeigen. Wir kehren in uns, schotten uns ab und bilden eine emotionale Schutzmauer, damit uns niemand verletzen kann. Das gemeine daran ist, dass diese Taktik so auch funktioniert und die Schutzmauer hält, was sie verspricht, jedoch nur zu einem gewissen Punkt. Halten wir unsere Karten und unsere Eigenschaften zurück, so können wir auch keine davon mehr nutzen und somit hält uns die Schutzmauer auch alles Gute im Leben vom Leib. Das merken wir jedoch so lange nicht, bis es uns zuerst psychisch nicht mehr gut geht. Ohne Tiefpunkte können wir auch keine Höhepunkte mehr erleben und wenn wir die Lebenslinie mit unserem Puls vergleichen, so flacht der Puls ab und wir leben nur noch so dahin, wenn überhaupt. Ändern wir nichts daran, so ist der Körper der nächste Kumpane, der Symptome zeigt und wir werden krank.

 

Mitspieler oder Gegenspieler?

Das Problem an dieser Situation ist dabei, dass wir unser Wohlbefinden von der Spielart unserer Mitmenschen bestimmen lassen. Wir sehen unsere Mitmenschen als Gegenspieler, anstatt als Mitspieler. Wir verhalten uns gerne egoistisch und spielen unsere Karten nur zu unserem eigenen Wohl, was auf Kosten anderer geht. Stellt euch nun vor, alle am Tisch würden ihre Karten offen legen und jeder könnte sich ein möglichst individuell passendes Kartenset erspielen. Es wäre ein Miteinander und jeder Mitmensch wird zum Mitspieler. Genau auf diese Art und Weise wird dann Selbstliebe automatisch auch zur Nächstenliebe.

 

Können Karten die Zukunft voraussehen?

Es beginnt wie immer alles am eigenen Tisch und vor allem in der eigenen Hand. Wir haben nicht nur unsere Karten in der Hand sondern unser ganzes Leben. Ich kann euch somit eure Zukunft lesen, oder so ähnlich. Schaut euch eure Hände an und ich verspreche euch: Dort drin liegt eure Zukunft. Eure Zukunft ist genau das, was ihr daraus macht, unabhängig von euren Karten. Umgebt euch mit Menschen, die mit euch zusammenspielen möchten und nicht gegen euch spielen. Stellt euren eigenen Spieltisch zusammen und bestimmt eure eigenen Spielregeln. Legt alle Karten auf den Tisch und macht das Beste draus!

 

Spiel ohne Grenzen

Mit den richtigen Mitspielern könnt ihr euer eigenes Spiel ohne Grenzen kreieren. Ihr seid der Durchschnitt der fünf Leute, die euch am meisten umgeben. Der Pokertisch des Lebens hält also Platz für sechs Spieler und eure Mitspieler könnt ihr euch selbst aussuchen. Die besten Mitspieler mögen manchmal schwierig zu finden sein, doch sie sind sicher irgendwo! Leider gehören unsere langjährigen Freunde oft nicht dazu und genau deshalb braucht es eine so unglaublich grosse Überwindung, den Tisch neu zusammenzustellen. Ich habe auch lange versucht, mit meinem bestehenden Tisch das Spiel neu zu gestalten, doch das ist sogar noch schwieriger, als neue Mitspieler zu finden. Manche sagen, dass unsere Eigenschaften uns auf der Stirn geschrieben stehen, deshalb reagieren die Mitmenschen eben genau so auf uns, wie es am besten zu unseren Eigenschaften passt. Doch das hilft uns wiederum, unser bestes Umfeld zu finden: Alle, die dir in positiver Weise begegnen, sind Kandidaten für dein neues Umfeld. Alle anderen bringen dich nicht weiter. Punkt. Eigentlich ganz einfach.

 

Lasst keine Karten warten!

Natürlich hat diese Geschichte noch einen anderen Haken nebst dem Umfeld: Es sind die verdeckten Karten. Das Leben teilt uns immer mal wieder neue Karten aus und diese liegen dann verdeckt vor uns. Da wir gerade ein respektables Set auf der Hand halten, nehmen wir die neue Karte nicht auf, es könnte ja eine unpassende sein. Doch eben diese Karte vor uns beeinflusst unser Leben genauso wie alle aufgedeckten Karten auf unserer Hand. So eine verdeckte Karte kann unser Leben so lange und so stark vermiesen, bis wir sie aufdecken, uns damit abfinden und sie ins Spiel des Lebens integrieren. Theoretisch ist das auch wieder ganz simpel. Hinschauen ist also einmal mehr der entscheidende Punkt im Leben.

 

Seine eigenen Karten anschauen, sich seinen Eigenschaften bewusst werden und sie auch annehmen können, das ist die Grundlage für möglichst ideale Spielzüge und für ein erfülltes Leben jedes Einzelnen. Und hält jeder ein gutes Set in seinen Händen, dann geht es auch dem ganzen Tisch gut. Full House für alle! Wie ich versuche meine eigenen Karten am besten zu spielen, erzähle ich im nächsten Teil von „Die Schattenseite der Sonne“.

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