· 

DSdS Teil 5 - Das Leben als Gegensatz


 

DSdS Teil 5 – Das Leben als Gegensatz

 

Das ganze Leben ist ein Gegensatz in sich: Wir sind Licht und brauchen die Dunkelheit, um uns selbst zu erkennen. Im letzten Teil bin ich von diesem Thema abgeschweift doch das geschieht dieses Mal nicht mehr, oder etwa doch? Geniesst die Reise ins Paradoxe!

 

Beginnen wir wieder ganz am Anfang, so wie ich persönlich es anschaue: Wir sind göttliche Wesen und werden als Menschen geboren, damit „Gott“ durch uns erfahren kann, was es eigentlich genau ist. (Wer mehr darüber lesen möchte, dem empfehle ich die Bücherreihe „Gespräche mit Gott“ von Neale Donald Walsch). Gott hat uns geschaffen, damit er sich selbst erfahren kann. Ein Buch kann sich ja auch nicht selbst lesen, es braucht einen Leser. Während der Entwicklung der Menschheit kam diese Denkweise einmal mehr und einmal weniger zum Tragen. Momentan sind wir wieder langsam auf dem Weg des „Erwachens“, weil wir ja, wie bereits mehrmals erwähnt, erwachen müssen, um zu bemerken, dass wir geschlafen haben. Zu diesem Thema gibt es ein sehr spannender Film namens „Inception“.

 

Das Paradies und Amerika

Vielleicht wurden Adam und Eva deshalb aus dem Paradies verschickt, damit sie realisierten, dass sie vorher im Paradies gelebt haben? Das paradoxe Paradies! Schliesslich müssen wir Schlechtes erfahren um zu bemerken, was das Gute bedeutet. Die Kranken schätzen ihre Gesundheit am meisten! Gäbe es nur das Gute, könnten wir es nie erkennen. Ich verliess meine Heimat für ein paar Jahre und habe dadurch erkannt, was Heimat für mich bedeutet. In den USA wimmelt es auch nur so von Paradoxa: Es gilt immer noch bei vielen als das Land der Träume, doch meiner Meinung nach trifft das eben nur zu, wenn man schläft. Die Amerikaner glauben, in einem freien Land zu leben, gleichzeitig begeht man wahrscheinlich tagtäglich ohne Absicht mehrere Straftaten, weil es so viele Gesetze gibt. Deshalb landet man dort so schnell im Gefängnis. Diese Insassen erleben dadurch, was Freiheit eigentlich bedeutet. Ich durfte in Amerika erkennen, was für Freiheiten wir hier in der Schweiz haben!

 

Ein Leben ohne Gegensätze

Ich bin davon überzeugt, dass wir als von Liebe erfüllte Wesen geboren werden. Dann müssen wir das Gegenteil davon, also Angst, erfahren um die wahre Bedeutung von Liebe zu erkennen. Würden wir ohne umzufallen das Laufen lernen, könnten wir nicht lernen, nach einem Fall wieder aufzustehen. Wir würden wahrscheinlich wie ein hilfloser Käfer auf dem Rücken liegen bleiben. Und ohne schnellere Fortbewegungsmittel würden wir nie erfahren können, mit welchem Tempo wir zu Fuss unterwegs sind. Demzufolge merken wir erst, dass wir still gestanden sind, wenn wir in Bewegung kommen. Wären wir alle mit Helikoptereltern aufwachsen und würden von allem Übel verschont bleiben, träfe uns das wahre Leben wie ein Schlag ins Gesicht. Und nach jedem Schlag lägen wir wieder wie hilflose Käfer auf dem Rücken. Wie könnten wir überhaupt jemals wissen, was Fehler sind, wenn sie nie jemand begangen hätte? Und weil wir nicht sehr gut aus den Erfahrungen anderer lernen, müssen wir sie selbst begehen und so unsere eigene Erfahrung machen. Das gehört zum Leben.

 

Paradoxe Psychologie

Beschäftigt man sich mit Psychologie so erkennt man sehr schnell, dass wir Menschen aus lauter Gegensätzen bestehen. Wir wollen immer das, was wir nicht haben und wenn wir es dann haben, wollen wir gleich wieder etwas anderes. Wir stellen so viele Fragen und sobald wir die Antwort dazu erhalten, hinterfragen wir diese. Viele zweifeln an „Gott“ und seiner Grösse, doch schickt er seinen „Sohn“, der uns die Grösse „Gottes“ zeigt, dann glauben das viele nicht und kreuzigen ihn. Sobald er gekreuzigt ist, glauben diese dann doch, dass es „Gottes Sohn“ war. Das ist ein Beispiel, bei welchem die Bedeutungen von „Gott“ und „Sohn“ nach Belieben verändert werden können. Dazu gibt es noch eine Saga aus der Philosophie: Als der Teufel in der Mythologie „geboren wurde“, hat er Gott sogleich mit folgender Aufgabe herausgefordert um den Menschen zu zeigen, wer mächtiger ist: Gott solle einen so grossen Stein erschaffen, den er selbst nicht heben kann. Jetzt gibt es zwei Möglichkeiten: Erschafft Gott einen so grossen Stein, den er selbst nicht heben kann, dann ist er nicht der Mächtigste, weil er nicht stark genug ist, den selbst erschaffenen Stein zu heben. Aber: Da Gott ja alles erschaffen und auch heben kann, dann kann er paradoxerweise gar nichts schaffen, was er nicht heben könnte. Keine Angst, dem Teufel ginge es genauso, falls es ihn gäbe.

 

Paradoxe Beratung

In meiner momentanen Ausbildung zum psychosozialen Berater spielen diese Gegensätze auch eine sehr wichtige Rolle. Hier sind ein paar Beispiele, die mir in letzter Zeit in unserer Gesellschaft immer wieder auffallen: Wir möchten am liebsten eine Lösung für jedes Problem auf dem Silbertablett serviert bekommen, gerade mit den unendlichen Möglichkeiten des Internets. Diese „Lösungen“ gibt es auch an jeder Ecke, doch auf der anderen Seite lassen wir uns nicht sagen, was wir zu tun haben. Erhalten wir also eine Lösung zu einem Problem, sehen wir darin oft ein nächstes Problem und beginnen gar nicht erst, eine mögliche Lösung auszuprobieren. Aus diesem Grund stellt sich in unserer Ausbildung immer wieder die Frage, wann und ob überhaupt wir dem Kunden sagen sollen, was er zu tun hat. Grundsätzlich nie, weil dann das eben genannte Paradoxon eintreten kann oder die Eigenverantwortung des Kunden nicht gefordert wird. Auf der anderen Seite haben wir alle einen blinden Fleck und wenn wir diesen als Berater dem Kunden vor Augen halten, kann das sehr hilfreich sein.

 

Die Lösung

Ihr fragt euch in der Zwischenzeit wahrscheinlich, wie man diesem Hamsterrad entkommt und es ist theoretisch gar nicht so schwierig: Wir müssen unsere eigene Lösung finden. Natürlich beinhaltet dieser Lösungsansatz wieder ein Gegensatz, den ich während meiner Persönlichkeitsentwicklung immer wieder am eigenen Leib erfahre: Es ist sehr lehrreich, Bücher zu lesen und im Internet all den Coaches und Mentoren zuzuhören. Man kann auch versuchen, all das Gelesene und Gehörte umzusetzen um seine Ziele zu erreichen. Das habe ich so versucht, nur um zwei Jahre später zu bemerken, dass es gar nicht so förderlich ist, wie es scheint. Es wird erst dann förderlich, wenn man seinen eigenen Weg einschlägt und aus seiner eigenen Erfahrung und der Erfahrung anderer nur genau das herauspickt, das zu einem passt und das man ohne grosse Probleme in seinen Alltag integrieren kann.

 

Trotzdem gehört eine Portion Fleiss dazu und was zusätzlich noch damit zusammenhängt, erfahrt ihr in meinen nächsten Artikeln. Ich werde euch niemals genau sagen können, wie es am besten umgesetzt wird und dennoch könnt ihr hoffentlich etwas Hilfreiches dazulernen.

 

Im Sinne von: Hört allen zu, doch hört auf niemanden (ausser euch selbst)!

Kommentar schreiben

Kommentare: 0