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Das neue Gallien


Das neue Gallien

Meine lieben Freunde der Knechtschaft auf dem Ponyhof des Lebens. Wir befinden uns im Kern eines stinkenden Misthaufens und sehen vor lauter Scheisse den Ponyhof nicht mehr! Uns stinkt es allen, doch anstatt uns mit der eigentlichen Scheisse zu befassen, diskutieren wir gemeinsam über Themen, wovon die Meisten keine Ahnung haben. Wir quengeln und raufen uns wie pubertierende Kinder. Das wird langsam aber sicher unausstehlich!

 

Wäre ich Mutter Helvetia, ich würde ganz schön heftig mit der Lanze auf das Schild klopfen! Oder wäre ich Wilhelm Tell und ihr wärt meine Kinder, ich würde nicht auf den Apfel zielen…

 

Zurück zum Thema: Über dem Misthaufen habe ich ein Luftschloss gefunden und es mein Eigen gemacht, ich nenne es „Schloss Neugallien“. An diesem kleinen, stillen Örtchen habe ich einen wunderbaren Ausblick auf den Misthaufen und hier braue ich mir eine neuartige Zauberformel zusammen, die den Misthaufen etwas erträglicher machen sollte. Als Gehilfen stehen mir zwei alte Bekannte zur Verfügung: Ein etwas tollpatschiger und übergewichtiger Muskelprotz und ein kleiner, hyperaktiver Realist. Irgendwo ist noch ein lästiger Hund…

 

Auf der Suche nach der Zauberformel versuchen wir die aktuelle Situation zu begreifen. Dazu schauen wir gemeinsam auf den Misthaufen hinunter und dieser sieht jetzt aus wie ein Boot.

 

Wir alle befinden uns im selben Boot und zwar auf dem sinkenden Boot des Kapitalismus. Im Kapitalismus geht es vor allem um Kapital wie Geld oder Besitztümer. Es geht nicht um den Menschen, Gesundheit oder die Vorbeugung von Krankheit, sondern vielmehr um Konsum und Umsatz; sogar aus kranken Menschen wird noch Profit geschlagen. Dieses System ist ein Selbstmordkommando, ist es schon immer gewesen. Es ist selbst krank und das Boot hat Löcher gekriegt. Es ist mit Gütern überfüllt und droht samt Allem zu sinken.

 

Das Boot ist riesig und alle Menschen darin wurden versklavt, um das Boot voranzutreiben und all die Güter zu produzieren. Sie sehen vor lauter Gütern weder das Boot noch all die Löcher darin. Das ist auch gut so, denn ansonsten würde völlige Panik ausbrechen und das will der Bootsbesitzer um jeden Preis verhindern. Er möchte auch das unkontrollierbare Absinken, also der totale Kollaps des Kapitalismus, verhindern und möglichst viele seiner geliebten Güter retten. Doch für diese Rettung braucht es strenge Massnahmen, die nichts mit den Löchern im Boot zu tun haben, weil sonst eben Panik entstehen würde.

 

Der Bootsbesitzer erzählt den Menschen, dass das Wasser rund um das Boot vergiftet wäre und dieses Gift bei starkem Wind ins Boot gelangen und eine tödliche Krankheit hervorrufen könnte. Als Massnahmen dagegen sollen sich die Menschen verstecken, nur auf den Knien fortbewegen und jegliche Anzeichen von Gift dem Bootsbesitzer melden. Aus Angst vor dem Tod durch das giftige Wasser befolgen die Menschen nun alle Massnahmen ohne zu zögern und es werden gleichzeitig auch weniger Güter produziert. Die Löcher bleiben und das Boot sinkt weiterhin unaufhaltsam, einfach etwas langsamer. Doch was geht hier eigentlich vor?

 

Das sogenannte Gift ist nur ein natürliches Gas, das so alt ist wie die Menschheit selbst. Bei schwachen und anfälligen Menschen kann es schwere Krankheiten oder den Tod bringen. Die Menschen sind so stark von Angst befallen, dass sie fast lieber verdursten würden als sich dem Risiko auszusetzen, krank zu werden. Denn sie wissen nicht, worum es hier geht.

 

Und was wäre hier nun die Lösung zur Befreiung der Menschen auf dem Boot? Sie könnten sich ausführlich mit den Themen Menschen, Gesundheit, Wasser, Gasen und ihrer Angst davor auseinandersetzen. Dadurch würden sie erkennen wie das Leben selbst und das Boot funktionieren, ihre Angst beseitigen und die wahren Absichten des Bootsbesitzers entlarven. Aus den bestehenden Gütern könnten sie dann ihre eigenen Boote bauen und sich gesund und unabhängig vom Bootseigentümer in Freiheit fortbewegen. Ende gut, alles gut.

 

Zurück ins Schloss Neugallien, welches gerade von einigen Mistfliegen befallen wird. Die Zauberformel wird dringend benötigt und der Druidenkessel steht bereit. Wir mischen ganz besondere Zutaten wie „die Geschichte der Menschheit“, zwei Verschwörungstheorien, ein Gramm „Holy Shi(f)t“, Spirituelles Gelaber, den Film „Zurück in die Zukunft Teil 1“ als VHS, ein Kilogramm Zuversicht und sprechen zu Dritt den Rütlischwur. – PUFF!

 

Was entsteht? Eigenverantwortung!

Was bedeutet das? Jeder übernimmt die volle Verantwortung für sein eigenes Leben und Handeln! Es liegt in der Verantwortung eines Jeden, seine grösste Freude im und am Leben zu finden, ohne Benachteiligung eines anderen. Jeder räumt seinen eigenen Mist auf! Wer seine wahre Freude findet, trägt den wichtigsten Beitrag an eine soziale Gesellschaft bei!

 

 

P.S. Hier noch die „normale“ Version, ohne fantasievolle Ausschmückung:

Der Kapitalismus ist seit jeher eine wirtschaftliche Sackgasse (anscheinend ist mehr als 90% des gehandelten Geldes physisch nicht vorhanden) und wir sind an einem Punkt angelangt, wo wir gegen die Wand am Ende dieser Sackgasse laufen. Durch die Massnahmen wird zwar ein unberechenbarer Totalkollaps verhindert und die Wirtschaft wird vor Allem auf Kosten der Mittelschicht und zum Schutz der Oberschicht ausgebremst, doch der Kollaps steht auf die eine oder andere Art bevor. Solche Zusammenbrüche wurden und werden immer auf dem Buckel der Mittel- und Unterschicht ausgetragen, das ist wohl offensichtlich!

 

Durch den Untergang des Kapitalismus entsteht Platz für etwas Neues, wobei es wirklich um den Menschen und die Gesundheit gehen wird und nicht mehr um den Profit durch Kranke. Also lassen wir uns weiterhin spalten und aufeinander hetzen zu Gunsten der Oberschicht oder setzen wir uns alle gemeinsam für etwas Neues ein?

 

Du fragst dich bestimmt, wie dieses „neue Gallien“ ausschauen und funktionieren soll?

Das kann ich dir nicht sagen, denn die Antwort liegt tief in jedem Einzelnen von uns.

Überleg‘s dir, stell’s dir vor, entscheide selbst, handle danach und tausch‘ dich aus.

 

Deine Freude wird zur Freude von allen! Denn du bist nicht allein. Vielen Dank!

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